Der Lebensweg des Carl F.W. Borgward
Seine größten Erfolge und der Zusammenbruch
November 1890 | Geboren in Hamburg-Altona als Sohn eines Kohlenhändlers Nach der Schulzeit Schlosserlehre |
1908-1910 | Besuch der der Höheren Maschinenbauschule in Hamburg |
1910-1912 | Studium des Maschinenbaus an der Technischen Hochschule Hannover Gleichzeitig arbeitet er als Werkstudent bei Eilers in Hannover (Eisenkonstruktionen) |
1912-1914 | Konstrukteur bei Schellhass u. Druckenmüller in Bremen (Hoch- u. Brückenbau) |
1914-1915 | Arbeit in Berlin; Kriegsdienst; als Pionier an der Westfront schwer verwundet |
1915 | Nach Genesung Entlassung aus dem Militärdienst |
1916-1918 | Ingenieur bei den Francke-Werken in Bremen |
1919 | Teilhaber in der Firma „Bremer Reifenindustrie" Fertigung von Küchengeräten, landwirtsch. Geräten und später von Kotflügeln und Kühlern für Hansa-Lloyd |
1923 | Borgward ist Alleininhaber der Firma „Bremer Kühlerfabrik Borgward & Co." |
1924 | Er konstruiert sein erstes Fahrzeug, den „Blitzkarren" und fertigt in der Steinstraße |
1925 | Wilhelm Tecklenborg wird Teilhaber |
1925 | Umzug in die Industriestraße, fertigt dort seinen ersten „Goliath Dreirad-Lieferwagen" |
1929 | Gründung der „Goliath-Werke Borgward & Co. GmbH, Borgward und Tecklenborg Übernahme der Aktienmehrheit bei Hansa-Lloyd |
1931 | Zusammenbruch der Hansa-Lloyd Werke, Übernahme des Vermögens und Namens durch Borgward u. Tecklenborg, Firma heißt jetzt: „Hansa-Lloyd u. Goliath-Werke Borgward u.Tecklenborg" |
1932 | Stellt Borgward seinen dreirädrigen Personenwagen „Goliath Pionier" vor |
1934-1938 | Entwickelt und baut Borgward diverse PKW, wie „Hansa 1100", „Hansa 1700", u.a. |
1937 | Tecklenborg scheidet aus; Borgward ist jetzt Alleininhaber |
1938 | Einweihung des Werkes in Bremen-Sebaldsbrück |
1939 | Die staatlich verordnete Typenbegrenzung wird wirksam. Borgward wird zum Wehrwirtschaftsführer ernannt und darf nur noch einen PKW-Typ, den 2,3l 6-Zylinder und kriegswichtige Fahrzeuge herstellen. |
1945 | 75% seiner Werke sind zerstört, Borgward wird verhaftet und bleibt 2 Jahre u. 10 Monate interniert. |
1945-1948 | Weiterführung des Betriebes unter primitiven Voraussetzungen durch den von der Besatzungsmacht eingesetzten ehemaligen Arbeitnehmervertreter und späteren Verkaufsdirektor Schindelhauer. Bis 1948 werden immerhin 2700 LKW gefertigt! |
1948 | Borgward kehrt aus der Internierung zurück, beginnt mit dem Wiederaufbau der Werke in Sebaldsbrück und Hastedt, gliedert seine Firma wegen der Rohstoff-Zuteilung nacheinander in die Goliath, Lloyd und Borgward GmbH um. |
1949 | Am 13.10. läuft als erste deutsche PKW-Neukonstruktion nach dem Kriege, der PKW „Borgward Hansa 1500" vom Band. |
1950-1951 | Es folgen der „Goliath GP 700" und der „Lloyd 300", der anfangs im Goliath-Werk gebaut wurde. Ab 1951 Lloyd-Produktion in den neuen Lloyd-Motorenwerken. |
1950-1961 | Es folgen eine Vielzahl von Borgward-, Goliath- und Lloyd-Modellen, deren Höhepunkte zweifellos die Borgward ISABELLA und der luftgefederte P100 waren. |
1960 | Am 10. November feiert Carl F.W. Borgward seinen 70. Geburtstag. Er beschäftigt mittlerweile in seinen Werken über 20 000 Mitarbeiter. |
1960 | Borgward gerät durch eine verfehlte Modellpolitik (u.a.Arabella) und einen rückläufigen Weltmarkt (Exportanteil beträgt 63,6%) in Zahlungsschwierigkeiten. |
1960-1961 | Verhandlungen mit Chrysler und Ford zerplatzen, Bremer Landesbank gewährt Kredite f. d. der Bremer Senat bürgt. Die Presse meldet: "Borgward ist zahlungsunfähig", letzter Kredit wird daraufhin gesperrt. |
1961 | Borgward wird AG, ein Sanierungsversuch scheitert, der Chef wird entmachtet. 7. Juli letzter Produktionstag; 27. Juli Antrag auf Liquidation.Mehr als 20 000 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz. |
1963 | Am 28.Juli stirbt Carl F.W. Borgward mit 72 Jahren an Herzversagen. |
Zusammenstellung: B. Krukenberg